Wenn der Eisvogel nicht kommt…

Krabbenspinne - Gut Sunder

Ok, ich habe mal wieder einen Workshop auf Gut Sunder gebucht. Endlich wollte ich den Eisvogel auf die Platte bannen. Bei den letzten Workshops 2010 und 2012, die ich besucht habe, habe ich mich einfach nicht getraut. Mal hatte ich keine Lust stundenlang in der Hütte zu hocken und ein anderes Mal hieß es, der Eisvogel ist nur selten da.

Aber dieses Mal wollte ich es wissen. So fuhr ich voller Vorfreude nach Gut Sunder, kam in den schönsten Stau rein und nachdem ich frustriert die Autobahn verlassen hatte, sagte mein Navi keinen Mucks mehr. Das Gerät kannte sich einfach nicht mehr aus. :-(

Pünktlich mit den Seminarleitern erreichte ich das Gelände. Es ist wunderschön gelegen. Schaut Euch den Blick aus meinem Zimmerfenster an. Das ist doch einfach nur schön!

Das Seminar wird wieder von Dipl-Des. Dagmar Growe Lodzig und Reinhard Lodzig /Gdt (Burgdorf) durchgeführt.

Und wieder treffe ich bekannte Gesichter von Kursen, die ich früher besucht habe. Das ist immer toll. Schon am ersten Abend wird ausgelost, wer am Samstag früh in die Ansitzhütte darf. Es gibt zwei Hütten mit jeweils drei Plätzen. Stehen kann man in der Hütte nicht, aber sitzen und das für sehr lange.

Glück muss man haben und ich bin gleich am Samstag dran, mit mir Karin und Kathrin, die ich beide auch schon von früher kenne. Die anderen 6 gehen halt am Sonntag rein.

Früh um 5:45 h klingelt mein Wecker und ich bekomme auch vorsichtshalber einen Anruf von Karin. Das ist nämlich sonst nicht meine Zeit.

Die Fototasche hatte ich schon am Abend vorher gepackt, ebenso haben wir uns ein Lunchpaket fertig gemacht, denn um diese Zeit gibt es weder Kaffee noch Tee. Das ist vielleicht auch gut so, denn wir dürfen die Hütte in den nächsten Stunden nicht verlassen.

Reinhard bringt uns hin, wartet ab, dass wir unsere Stative nebst Fotoapparate in Stellung gebracht haben, dann fällt die Türe/Klappe zu und wir sitzen die nächsten knapp 6 Stunden in der Hütte. Für den „Notfall“ steht ein Eimer mit Deckel da, aber nein, das wollen wir nun nicht. :-o

Reinhard verschwindet wieder, so sieht der Eisvogel, dass sich „die Störung“ wieder entfernt, zählen kann der Vogel nämlich nicht. :-)

Anfangs sind wir in froher Erwartung, aber die Zeit schleicht nur so dahin. Wir trauen uns kaum zu reden, bloß nicht den Eisvogel stören. Und der Vogel kommt und kommt nicht. Wir hören ihn, aber er lässt sich nicht sehen. Chancen hätte er genug gehabt. Wir rutschen unruhig, aber leise auf den Stühlen herum, sie sind nicht sonderlich bequem, der Proviant wird verzehrt, natürlich leise, das nächste Mal nehme ich mir keine Paprika aufs Brot. Das knackt zu laut… Zweimal nicke ich ein und fahre erschreckt hoch, aber immer passt jemand auf.

Ach, es ist ein Jammer, wir sind alle ganz schön geknickt, als wir dann gegen 12:30 die Hütten verlassen. Kein Eisvogel ließ sich sehen. Noch nicht einmal ein popeliger Spatz, oder Buchfink ließ sich blicken, na ja auch eine Ente hätten wir zur Not fotografiert. So bleibt uns nur das Gelände mit… nichts…

Wir beschließen, noch einmal am späten Nachmittag in die Hütte zu gehen. Auch da harren wir dann über zwei Stunden aus, ohne auch nur eine Feder zu sehen, geschweige denn einen Eisvogel. Aber wir haben ihn rufen gehört, er hat sich sicher kaputt gelacht.

Vorher sind wir zum Froschteich gegangen und habe uns Auge in Auge die Frösche angeschaut.

Ja, was macht man, wenn man sich so auf den Eisvogel freut und er kommt nicht? Nichts, denn es lässt sich nicht ändern, das ist die Natur. Im Zoo hätte man mehr Glück, aber das ist nicht das, was wir wollen.

Als die nächste Gruppe am Sonntag in die Hütten zieht, wünschen wir ihr viel Glück, der kommt bestimmt zu denen, Neid!!!

Wir gehen vor dem Frühstück auf die Makro-Wiese und fotografieren Spinnen und Insekten. Es ist windig und Tau gibt es auch nicht. Als ich endlich das Probefoto der Raubfliege im Kasten habe und mit Karin und Reinhard überlege, wie ich die Raubfliege am besten scharf bekomme, da fliegt sie einfach davon und mir bleibt nur das unscharfe Bild. *heul*

Nach dem Frühstück geht es auf einen Spaziergang zu den Teichen. Boah, was sehen wir alles, Fischadler, Seeadler, Kraniche, Kormorane, Graugänse, alle in heller Aufregung. Allerdings ist es mehr ein Schmaus für die Augen, denn für den Fotoapparat. Sie sind einfach zu weit weg. Dennoch habe ich ein paar Bilder hier für das Bilderalbum herausgesucht. Aber mehr um zu zeigen, dass es einfach schön war. Gut gelungen sind die Fotos nicht.

Leider kam auch die zweite Gruppe ohne Erfolg aus den Hütten gekrochen. Man muss dazu sagen, dass es aber auch viele „Störungen“ am Wochenende gab.

Habe ich jetzt genug gejammert? Nö, das wollte ich nicht, wenn man mal davon absieht, dass ich eigentlich den Eisvogel fotografieren wollte, war es doch eine nette Zeit. Ich habe mich mit einigen aus der Gruppe sehr gut unterhalten, wir haben uns ausgetauscht, Verabredungen für weitere Treffen abgemacht, ja, alles in allem war es wirklich nett. Nur der Eisvogel hätte sich ruhig blicken lassen können. Das wäre dann das I-Tüpfelchen gewesen. Und ich will hier nicht verraten, dass sich eine Teilnehmerin extra ein 500 mm Objektiv ausgeliehen hat.

So muss ich nächste Woche noch einmal in die Hütte gehen, denn eine Chance gebe ich dem Eisvogel noch. Ich werde berichten. :-)

Das Gruppenfoto darf ich hier veröffentlichen. Danke Euch! Und hier kommen nun die Fotos von dem Eisvogelseminar für mein Bilderalbum, allerdings ohne Eisvogel.

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