Mainlinie – Nordlichter und Südländer

Hier in meinem Bilderalbum muss ich mal ein Thema ansprechen, das mich die letzten drei Tage beschäftigt hat ;-)

Schon in früheren Jahren unterschied man zwischen den beiden deutschen Großmächten Österreich und Preußen. Später wurde die Mainlinie Südgrenze des Norddeutschen Bundes. Sie war auch Nordgrenze des Königreichs Bayern, Westgrenze des Großherzogtums Hessen und der bayerischen Pfalz bis hin zur französischen Grenze.

Noch heute wird sie gerne als Grenze angesehen, die Norddeutschland von Süddeutschland trennt. Salopp sagt man auch Weißwurs(ch)tgrenze oder sogar Weißwurstäquator. ;-)

Wenn man sich als Nordlicht über diese imaginäre Grenze begibt, dann ist man manchmal gut beraten, einen Dolmetscher in der Nähe zu haben, vor allem, wenn sich dann auch noch Österreicher, Franken oder gar Schwaben unters Volk mischen. Wer kennt sich denn schon mit Häferl, Maß, Halben oder sogar mit Haferlschuhen aus?

Auch das Essen hat so einige Überraschungen zu bieten, saure Knödel schmecken lecker, das darf man ruhig mal probieren. Und sie sind sogar vegetarisch. Das kann man von den Fleischpflanzl nicht gerade behaupten.

Sprachbarriere gibt es die? Nö würde ich sagen, man versteht halt nicht alles, was man hört:
kumme, nemma, kemma – das sind alles Wörter, die einem bekannt vorkommen können.

Aber versucht mal den Satz:
Do geh i hi richtig auszusprechen, das sind Barrieren, die sich da auftun, ehe ein Süddeutscher oder Österreicher zufrieden gestellt ist.

Wer ahnt denn schon, dass ein Drodäsl ein ganz normales Fahrrad ist? Warum sagt das denn keiner?

Kommen wir nun zum Palatschinken und Paradeiser. Wie, Ihr wisst nicht, was ein Paradeiser ist… tse tse. Ich wusste es ja auch nicht, es sind nämlich ganz einfach Tomaten.

Und auch bei Erdäpfel, Schlagobers, Matura und Topfen, da müssen manche Nordlichter passen.

Aber ich habe festgestellt, dass es auch umgekehrt Sachen gibt, die wir Nordländer, die nördlich der imaginärn Grenze wohnen, besser wissen.

Oder wer kennt den Schwatten, ein Eekättken, ein Heiopei, eine Klitsche oder gar einen Schietbüdel?

Für die Vegetarier unter den „Südlichtern“ haben wir eine Übersetzung angefertigt. Ja, so sind wir, die Nordlichter. ;-)

Aber wohl gefühlt haben wir uns südlich der Mainlinie, da kann man nichts anderes behaupten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert